Kontakt und Information
Wer, was, wo?
Adressen und Kontakt
Fragen - Tipps und Anregungen - Bitte senden an:
webmaster@ack-hamburg.de
Wer, was, wo?
Adressen und Kontakt
Fragen - Tipps und Anregungen - Bitte senden an:
webmaster@ack-hamburg.de
23.03.2023 | Mitgliederversammlung der ACK Deutschland blickt mit großer Sorge auf Situation der Menschen in Bergkarabach. Angesichts der anhaltend dramatischen Situation der Menschen im Südkaukasus hat sich die Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) mit der Situation verfolgter und bedrängter Christen beschäftigt.
Magdeburg - Mitgliederversammlung der ACK Deutschland blickt mit großer Sorge auf Situation der Menschen in Bergkarabach
Angesichts der anhaltend dramatischen Situation der Menschen im Südkaukasus hat sich die Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) mit der Situation verfolgter und bedrängter Christen beschäftigt.
Alltag von Gewalt- und Kriegsrhetorik bestimmt
Erzpriester Radu Constantin Miron, Vorsitzender der ACK, rief am 100. Tag der Blockade des Latschin-Korridors in Erinnerung, dass durch diese Blockade rund 120.000 Menschen in Bergkarabach von der Versorgung mit Lebensmitteln und medizinischen Gütern abgeschnitten sind. „Die Ernährungssituation ist kritisch, durch die fehlende medizinische Versorgung haben bereits Menschen ihr Leben verloren und das Gebiet ist immer wieder von der Versorgung mit Strom und Wärme getrennt“, berichtet der griechisch-orthodoxe Erzpriester über die Lage im Südkaukasus. „Das armenische Staatsgebiet wird an den Grenzen zu Aserbaidschan und der Türkei durch massive Truppenkontingente bedroht“, führte Miron in der Mitgliederversammlung in Magdeburg weiter aus. „Der Iran droht in den Konflikt militärisch einzuschreiten.“ Durch die Bedrohung blieben viele politische und ethnische Konflikte weiterhin ungelöst und das Alltagsleben der Völker sei von Gewalt- und Kriegsrhetorik geprägt.
Historisch gewachsene nationale und ethnische Konflikte
Die Lage im Südkaukasus geht zurück auf ungeklärte Gebietsansprüche nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und historisch gewachsene nationale und ethnische Konflikte. Internationale Vermittlungsversuche (EU, UN, Minsk-Gruppe der OSZE) konnten bis heute noch nicht zu einer Beilegung der eskalierenden Lage im Südkaukasus führen. Hier steht die internationale Gemeinschaft bis zum heutigen Tag vor großen Herausforderungen. Die Spannungen haben in der Vergangenheit zu blutigen Konflikten geführt, zuletzt im Angriff aserbaidschanischer Truppen auf armenisches Staatsgebiet vom 13.-15. September 2022.
Sorge im Ökumenischen Rat der Kirchen
Auch der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hatte sich auf seiner Vollversammlung im vergangenen Herbst mit dem Bergkarabach-Konflikt beschäftigt. Mit Sorge wurde die dortige Entwicklung und die Bedrohung armenischer Kulturerbestätten verfolgt. Von der Vollversammlung in Karlsruhe erging der Appell an den Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) und alle Mitgliedskirchen, sich auch weiterhin in christlicher Solidarität mit den Kirchen und Menschen von Armenien und Bergkarabach in ihrem Streben nach einem gerechten und nachhaltigen Frieden zu engagieren.
Aufruf zu Solidarität und Gebet
„Angesichts der bedrohlichen und für die Menschen der Region zunehmend untragbaren Situation rufen wir als Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland zu Solidarität und Gebet auf,“ fasste der ACK-Vorsitzende den Austausch der rund 60 anwesenden Kirchenvertreterinnen und -vertretern zusammen: „Die Sorge und das Leid einer Mitgliedskirche ist die Sorge und das Leid der gesamten ACK!“, resümierte er mit Blick auf die Armenisch-Apostolische Orthodoxe Kirche.
Gemeinsames Friedensgebet für unterdrückte Christenheit
Einstimmig sprachen sich die Kirchenvertreterinnen und -vertreter in der Mitgliederversammlung für die Formulierung des gemeinsamen Friedensgebets für die unterdrückten Christen aus und beauftragte Erzpriester Miron als ACK-Vorsitzenden den Kirchenleitungen der Mitgliedskirchen die breite Rezeption und Nutzung des gemeinsamen Textes zu empfehlen.
Ökumenisches Friedensgebet für Südkaukasus
Herr, unser Gott,
du willst, dass die Menschen in Achtung voreinander und in Frieden miteinander leben. Sende deinen Geist der Liebe und Versöhnung, damit im Südkaukasus ein Zusammenleben in Frieden und Versöhnung möglich ist, über die verschiedenen Völker, Religionen und politischen Überzeugungen hinweg.
Du hast die Erde erschaffen, damit alle Generationen auf ihr friedlich leben können. Setze der Not der Eingeschlossenen in Bergkarabach ein Ende, verhüte weitere Gewalt an den Grenzen Armeniens und sei bei allen, die in Deutschland in Sorge um ihre Angehörigen im Kaukasus leben. Zeige denen, die Verantwortung in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft tragen, wie sie angesichts immer weiterwachsender Feindschaft zum Wohle aller handeln können.
Du schenkst Hoffnung und erneuerst das Angesicht der gesamten Erde. Beschenke alle Hoffnungslosen und Perspektivlosen in Bergkarabach, Armenien, Aserbaidschan, Türkei, Iran und bei uns mit neuer Zuversicht und Mut durch deinen Heiligen Geist. Bahne du einen Weg in eine Zukunft in Versöhnung.
Amen.
Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland
Pastor Jens Daniel Haverland
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Ludolfusstraße 2-4 60487 Frankfurt am Main
Tel.: +49 69 247027-13 E-Mail: presse@ack-oec.de Web: www.oekumene-ack.de
Zur ACK in Deutschland:
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) repräsentiert etwa 50 Millionen Christinnen und Christen in Deutschland. Ihr gehören 18 Kirchen an, weitere sieben Kirchen sind Gastmitglieder, fünf ökumenische Organisationen haben Beobachterstatus. Schwerpunkte der Arbeit der 1948 gegründeten ACK sind die theologische Reflexion, das Engagement für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung sowie das gemeinsame Gebet und der Kontakt zu anderen ökumenischen Organisationen. Die ACK gestaltet dazu unter anderem den jährlichen zentralen Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen, sie richtet den Ökumenischen Tag der Schöpfung (in der Regel am ersten Freitag im September) aus, und auch die Vergabe des Ökumenepreises der ACK liegt in ihren Händen. Mitglieder, Gastmitglieder und Beobachter entsenden Delegierte in die Mitgliederversammlung, die zweimal im Jahr zusammenkommt. Derzeit ist Erzpriester Radu Constantin Miron Vorsitzender. Die Geschäftsstelle der ACK in Deutschland, die „Ökumenische Centrale“, hat ihren Sitz in Frankfurt am Main: www.oekumene-ack.de