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Weltflüchtlingstag am 20. Juni 2023

„Jeder Mensch hat einen Namen“

26.05.2023 | Zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni ruft United4Rescue auf, der Toten der Europäischen Außengrenzen mit einer Fürbitte zu gedenken. Unter dem Titel „Jeder Mensch hat einen Namen“ sind Kirchengemeinden bundesweit eingeladen, sich der Fürbitte anzuschließen.

Zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni ruft United4Rescue auf, der Toten der Europäischen Außengrenzen mit einer Fürbitte zu gedenken. Unter dem Titel „Jeder Mensch hat einen Namen“ sind Kirchengemeinden bundesweit eingeladen, sich der Fürbitte anzuschließen.

Das Gebet und den Vorlesetext finden Sie hier.

Ergänzend bietet United4Rescue eine Broschüre an, die das Schicksal von 20 Menschen erzählt, die ihr Leben an den EU-Außengrenzen verloren haben.  Gedruckte Exemplare der Broschüre können kostenfrei per Mail an mitmachen@united4rescue.org bestellt werden.

Hier geht's zur Broschüre

 

Fürbitte

Jeder Mensch hat einen Namen
Gott, Du weißt es: entlang der Grenzen Europas sterben Menschen.
Sie ertrinken, erfrieren, verdursten.
Du kennst ihre Namen.
Du kennst auch die Namen der Toten, die niemand beerdigt hat,
die verschollen sind.
In der Stille denken wir an sie.
[Stille]
Sie alle wurden geliebt von Menschen, die jetzt verzweifelt zurückbleiben
und alleine weiterleben müssen.
Wir bitten dich: Erbarme dich.
So viele fliehen vor dem Krieg, vor Not und Zerstörung.
Wir bitten dich um eine Zuflucht für sie, um ein neues Zuhause.
Und wir bitten dich für alle, die nicht fliehen können:
gib ihnen Zuversicht und Mut zum Leben.
Du siehst auch uns und unsere Kirche, Gott.
Wir bitten dich: Lass unser Gewissen nicht ruhig werden.
Schenke uns Hoffnung und Tatkraft, damit wir den Weg deiner Gerechtigkeit gehen.
Gott, du kennst die, die politische Verantwortung tragen.
Wir bitten dich: Lass durch sie deinen Willen geschehen.
Dein Reich komme, Gott, Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe.
Wie im Himmel so auf Erden.
Amen – so sei es.

 

Vorlesetext

Zehntausende Menschen haben in den letzten Jahren auf ihrem Weg nach Europa ihr Leben verloren. Sie alle waren auf der Flucht vor Krieg, Terror und Not und sahen ihre einzige Chance auf Zukunft in der lebensgefährlichen Überfahrt. Sie suchten nach einem guten, einem besseren Leben. Damit ist die europäische Außengrenze, die Grenze unseres Kontinents, die tödlichste Grenze der Welt.

 Als Christinnen und Christen macht uns dieses tausendfache Sterben sprachlos. Wir beklagen nicht die Toten einer Naturkatastrophe, sondern die Opfer einer verfehlten Politik, die immer weiter auf Abschreckung und Abschottung setzt.

 Wir wollen die Toten der europäischen Außengrenzen nicht vergessen. Sie alle waren Gottes geliebte Kinder, um die er trauert, und nach denen er fragen wird, wie er einst Kain fragte: Wo ist dein Bruder Abel?

 Wir rufen daher auf, der Toten der Grenzen zu gedenken und für eine Politik einzustehen, die Menschen schützt und ihre gottgegebene Würde achtet. Lasst uns gemeinsam innehalten und Fürbitte halten.